Kursliste Veranstaltung PfingstAkademie 2021

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0. Teilnahme ohne Kurs 

Samstag und Sonntag.

Bitte wählt diesen Kurs, wenn ihr an der Akademie teilnehmen, aber keinen Kurs belegen wollt.

1. Konsensalgorithmen 

Samstag und Sonntag.

Wir stellen uns vor, die CdE Datenbank wäre nicht mehr erreichbar. Dann könnte man sich nicht einmal für die Pfingstakademie anmelden. Das Problem ist der ausgefallene Computer, der die Datenbank für Teilnehmende anbietet.

Um diese Situation zu vermeiden, könnte dieser einzelne Computer durch einen Verbund mehrerer Maschinen ersetzt werden, die alle die gleiche CdE Datenkbank anbieten. D.h. die Anmeldedaten könnten im Ausfall eines einzelnen, oder sogar mehrerer, Knoten durch die anderen bereitgestellt werden.

Aber selbst in diesem Fall können Probleme auftreten. Sollte einer der Computer die Verbindung zu seinen anderen Knoten verlieren und währenddessen eine neue Akademieanmeldung eingehen, können die anderen Maschinen nicht darüber informiert werden. Besonders kritisch wird dies, wenn diese Anmeldung mit etwas anderen Daten auch an einen der anderen Knoten geschickt wird. Um zu vermeiden, unterschiedliche Datensätze im Verbund zu haben, werden sogenannte Konsensalgorithmen verwenden.

Wir werden im Kurs zunächst grundlegende Begriffe zu verteilten Systemen einführen und anschließend konkrete Algorithmen, wie z.B. Raft betrachten.

Für den Kurs wird kein Vorwissen benötigt. Das bedeutet insbesondere, dass wir zwar die Anwendung von Algorithmen in Computersystemen ansprechen, aber uns nicht näher mit Implementierungsdetails beschäftigen werden

Tobias studiert Mathematik in Heidelberg und beschäftigt sich in seiner Freizeit seit Jahren mit verteilten Systemen, insbesondere verteilten Dateisystemen.

2. Machen Staaten Menschen? 

Samstag und Sonntag.

Staatsbürgerschaft ist eines dieser Dinge, über die man sich nicht viele Gedanken machen muss – solange man sie hat. Die Staatsbürgerschaft eröffnet das Recht, Rechte zu haben; auch in Bezug auf die unabdingbaren Rechte des Menschen. Doch die Möglichkeit des Staates, zu entscheiden, wer „dazugehört“, bedeutet nichts anderes, als diejenigen zu definieren, die davon ausgeschlossen sind. Was also bedeutet es für Menschen, die keiner der exklusiven Staatsgruppen angehören? Wenn Staaten das Recht, Rechte zu haben, vergeben, können sie es auch wieder nehmen? Wenn Staaten dafür verantwortlich sind, Menschenrechte zu schützen und durchzusetzen, inwieweit gelten diejenigen ohne Staatsangehörigkeit noch als Menschen – im rechtlichen Sinn und in der Realität?

Dieser Kurs bietet eine Einführung in die komplexen Zusammenhänge zwischen Staaten, Souveränität, und Menschenrechten im 20. und 21. Jahrhundert. Außerdem behandeln wir die Einflüsse von Imperialismus, Rassismus, und Sexismus. Theoretische Grundlagen bieten, unter anderem, Texte von Hannah Arendt, Seyla Benhabib, und Giorgio Agamben, sowie das Charta der Vereinten Nationen und internationale Menschenrechtsnormen. Das Herzstück des Kurses wird die Analyse des Entzugs der Staatsbürgerschaft von Shamima Begum bilden, ein Fall, der kontrovers diskutiert wird (jedoch meist aus den falschen Gründen). Vorkenntnisse werden nicht benötigt, jedoch wäre die Bereitschaft, sich vor dem Kurs mit einigen Texten auseinanderzusetzen, wichtig. Ich würde Englischkenntnisse bevorzugen, kann dies aber auch gerne in Abstimmung mit Teilnehmern anpassen.

Teresa hat letztes Jahr ihren Master „Human Rights and Politics“ in London abgeschlossen. Momentan sitzt sie irgendwo zwischen Praktikum und Existenzkrise in Berlin.

3. Buchführung: Bilanz und E-Bilanz 

Samstag und Sonntag.

Bilanzen und E-Bilanzen selbst zu erstellen ist kein Hexenwerk – sobald man die Prinzipien verstanden hat, ist es sogar recht einfach, und geht nahezu „auf Knopfdruck“.

Im Kurs werden wir uns hierzu zunächst die Grundlagen anschauen (EÜR vs. Bilanz, T-Konten, Kontenrahmen, Journal, Summen- und Saldenlisten), und dann ausgehend von einzelnen Buchungssätzen einen Jahresabschluss (mit Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung) erstellen. Danach erzeugen wir daraus (mithilfe der Taxonomien) eine E-Bilanz, und übermitteln diese (testweise) an das Finanzamt.

Hauptinhalt des Kurses ist der Weg von den Buchungssätzen zur fertigen E-Bilanz. Für diejenigen, die noch keinerlei Erfahrung mit der Buchführung bzw. mit Buchungssätzen haben, wird es vorher eine kurze Einführung in die Grundlagen der doppelten Buchführung geben.

Roland ist technikbegeisterter Ingenieur und Unternehmer, erstellt seine Firmen-Bilanzen seit Jahren selbst, und hat mittlerweile auch eine Buchführungssoftware komplett in SQL geschrieben.

4. Einführung in die Entwicklung von Discord Bots auf Basis von python / discord.py 

Samstag und Sonntag.

In unserer Welt findet ein Großteil des Soziallebens online statt. Viele von euch werden sich - insbesondere aktuell - über Discord, Zoom, Skype zum Lernen oder Spielen treffen.

Wenn du Discord nutzt, hast du mit Sicherheit schon einmal versucht einen coolen Server für dich und deine Freund*innen zu erstellen oder? Dabei bist du mit Sicherheit auch auf Discord Bots wie mee6, Dyno, Rythm oder Carl gestoßen, oder? Und vielleicht hast du dich dann gefragt, wie diese Bots eigentlich funktionieren oder sogar schon einmal selbst versucht einen Bot zu programmieren, aber irgendwie wurde das nichts… Wenn du dich in dieser Beschreibung wiedererkennst, ist dieser Kurs genau für dich gedacht.

In diesem Kurs möchte ich dich an die Library discord.py ranführen, welche der Standard für Discord Bots in python ist. Das Ziel ist es, dich am Ende so weit in die Programmierung von Bots eingeführt zu haben, dass du am Ende mit Hilfe der online Dokumentation von Libraries selbstständig neue Funktionen entwickeln und Herausforderungen bewältigen kannst. Das hierbei erlernte Wissen wird dir auch außerhalb des Discord Universums sehr nützlich sein, um generell den Aufbau von Libraries und deren Dokumentationen besser verstehen zu können. Voraussetzungen für den Kurs sind relativ schnelles Internet mit einem PC oder Laptop, ein Discord Account, Erfahrung mit den Discordrollen / dem Berechtigungssystem (Welche Berechtigungen braucht man, um Nachrichten zu schreiben oder Channels zu erstellen). Außerdem solltest du Vorerfahrungen mit Python oder einer „ähnlichen“ objektorientierten Sprache, wie z.B. Java, Ruby oder auch C++/ C# mitbringen. Hierbei solltest du mindestens wissen, wie man eine Funktion implementiert und Loops (for/ while) verwendet. Wenn du zusätzlich schon einmal etwas von Klassen und Objekten gehört hast, wäre das optimal, aber nicht zwingend notwendig (Das Wissen aus dem Info Unterricht / einer Programmier-AG sollte reichen :)). Falls du nur eine andere Sprache kannst, solltest du dich vorher mit der Syntax von python vertraut machen, da wir aus Zeitgründen nicht bei null anfangen können.

Der Kurs wird über zwei Tage stattfinden. Die Idee dahinter ist, dass wir ins am ersten Tag an discord.py ran tasten und einen ersten kleinen Bot schreiben. Danach sollst du im Idealfall die Zeit zwischen den Terminen nutzen, um an deinem Projekt weiter zu arbeiten. Der zweite Tag soll dann primär dafür sein, dass wir uns eure Ergebnisse ansehen, Fragen klären und weiterführende Themen anreißen.

Ihr werdet zwischendurch in Teams aus 2 - 3 Personen eingeteilt, um in diesen Gruppen kleinere Aufgaben zu bewältigen und eventuell sogar den ganzen Bot zusammen zu schreiben? – Lust auf Teamarbeit solltest du also mitbringen. Zur Vorbereitung lade dir bitte den python installer runter (https://www.python.org/downloads/). Solltest du anaconda installiert haben, passt das auch.

Bitte lade dir vor Beginn des Workshops kostenlos pycharm runter und installiert es dir: https://www.jetbrains.com/de-de/pycharm/download/#section=windows (Solltest du einen Texteditor wie Sublime oder Atom bevorzugen, ist das auch okay. Eine IDE macht einem das Leben nur wesentlich einfacher :))

Christoph studiert Informatik in Bonn und in seiner Freizeit arbeitet er am liebsten an seinen eigenen Coding-Projekten weiter.

5. Kutschfahrt zur Teufelsburg 

Samstag und Sonntag.

Begebt Euch auf eine Reise mit zwielichtigen Gestalten aus zwei großen Geheimgesellschaften und sucht nach Verbündeten im Kampf um Wissen und Einfluss, um schließlich durch Intrige, Hinterhalt, Handel und Duell den Sieg für Eure Gesellschaft zu erringen. Erreicht euer geheimes Ziel durch Logik, rationale Entscheidungen und verschwiegene Kommunikation, die eine ganz eigene Variante des Teamplays mit wechselnden Kräfteverhältnissen mit sich bringt. Euch erwartet eine Welt wahrer Lügen und offener Geheimnisse, in der ihr euch gegen den Feind durchsetzen müsst.

“Kutschfahrt zur Teufelsburg” ist ein rundenbasiertes Kartenstrategiespiel von Michael Palm und Lukas Zach. Ziel des Spiels ist es in einem Umfeld ohne Informationen über eure Mitspieler euer Team ausfindig zu machen und gemeinsam Taktiken zu entwickeln, um eure Gegenspieler zu besiegen. Dabei wird der Fokus auf Andeutungen und unterschwellige Signale gelegt, es findet keine offene Kommunikation über das Spiel statt (zumindest nicht währenddessen, danach meistens schon).

Nach anfänglicher Kennenlernphase, in der jeder sich selbst der Nächste ist, entwickeln sich nach einigen Runden immer mehr Taktik- und Täuschungsmanöver, um zu guter Letzt im offenen Kampf den Sieg auszufechten oder durch heimliches Umherschieben die richtigen Karten in der Hand zu haben. Das Spiel zeichnet sich durch sein einfaches Regelwerk und die übersichtliche Kartenanzahl aus, die nichtsdestotrotz eine unheimliche Spieltiefe ermöglicht, immer wieder neue Möglichkeiten und Risiken präsentiert. Das ist möglich, da jede Karte, auf alle anderen abgestimmt, auf einen anderen Bereich der Regeln Bezug nimmt, indem sie entsprechende Einschränkungen aushebelt.

Dieser Kurs richtet sich sowohl an Neulinge, als auch an bereits erfahrene Kutscher. Da die Regeln schnell erklärt sind, ist für jeden etwas dabei!

Wir werden das Spiel über den Tabletop-Simulator spielen (20 € auf Steam, häufig weniger), dieser ist daher Voraussetzung für die Teilnahme am Kurs. Wenn ihr plant, euch das Spiel anzuschaffen, meldet euch bei uns, wir können eventuell einen Gruppenrabatt arrangieren.

Ach ja wir sind übrigens Henrik und Rika. Henrik studiert seit [zensiert] Informatik in Aachen und spielt Kutschfahrt gut und gerne bereits seit 2014. Rika spielt ebenfalls schon lange begeistert Kutschfahrt, Werwolf und Co auf Akas und studiert ansonsten Molecular Life Science im 3. Bachelorsemester in Lübeck.

6. *Redstone: von selbstgebauten logischen Schaltungen bis zu CPU's in Minecraft!* 

Samstag und Sonntag.

Wolltet ihr schon immer wissen wie ein Computer von Grund auf funktioniert? Heutzutage sind Computer so sehr im Alltag verankert, dass wir uns keine Gedanken mehr machen, wie man nur aus Nullen und Einsen diese technischen Wunder bewerkstelligen kann und was genau im Inneren eines Chips abläuft. Auch ist es in der Realität schwierig dies zu visualisieren und zu simulieren. Wir wollen diesen Rätseln in diesem Kurs auf die Schliche kommen. Dazu betrachten wir Logik-Gatter, Binärzahlen, arithmetische Schaltungen, Arbeitsspeicher und überlegen uns, wie genau der Kern eines jeden Computers, die CPU, denn aufgebaut sein muss. Der Clou: Das ganze erfolgt in dem Sandbox-Computerspiel Minecraft (https://www.minecraft.net/de-de/about-minecraft). In Minecraft gibt es durch den sogenannten „Redstone“ die Möglichkeit, all diese Schaltungen anschaulich aufzubauen und auszuprobieren, mit besonderen Charme und direkt zum Anfassen!

Voraussetzung für den Kurs ist der Besitz der platformunabhängigen Minecraft JAVA-Version, die es für 23,95€ hier zu kaufen gibt: https://www.minecraft.net/de-de/get-minecraft, sowie einen PC, auf dem man das Spiel auf der Akademie ausführen kann. Vorkenntnisse in technischer Informatik oder ähnliches sind nicht erforderlich, allerdings ein Interesse sich damit zu beschäftigen. ;)

Über mich: Ich bin Philipp Dahlinger, 24 Jahre alt, studiere Informatik im Master am Karlsruher Institut für Technologie und bin seit 2012 mit dem Spiel Minecraft angefreundet.

7. Einführung in das deutsche Recht 

Samstag und Sonntag.

Der Kurs richtet sich an alle, die bislang keine oder nur wenig Ahnung von der Rechtswissenschaft haben, aber gerne einmal hineinschnuppern möchten. Zunächst werden wir uns einen Überblick über die verschiedenen Rechtsgebiete und die wichtigsten Gesetze verschaffen. Dann werden wir uns beispielhaft mit einfachen Fällen auseinandersetzen und versuchen, diese gemeinsam zu lösen. Nebenbei wird Gelegenheit bestehen, alles zu fragen, was man schon immer über Jura wissen wollte. Insgesamt soll der Kurs einen kleinen Einblick in die Juristerei ermöglichen, ähnlich wie man ihn in den ersten Wochen eines Jurastudiums bekäme. Für alle, die Jura studieren oder studiert haben, ist der Kurs demzufolge nicht geeignet. Menschen, die anderweitig in der Schule oder dem Studium schon etwas Rechtskundeunterricht hatten, dürfen zwar gerne teilnehmen, sollten sich aber nicht wundern, wenn ihnen einiges bekannt vorkommt.

Der Kursleiter hat in Freiburg Jura studiert und ist dort Doktorand am Institut für Strafrecht und Strafprozessrecht. Als Arbeitsgemeinschaftsleiter für die Erstsemester hat er Erfahrung darin gesammelt, Einsteigern die Juristerei anschaulich zu vermitteln. Er wollte diesen Kurs schon länger einmal anbieten und hat dieses Jahr zum ersten Mal Zeit dafür. Er möchte den Kurs gerne auch als Gelegenheit nutzen, einige Klischees über das Jurastudium auszuräumen, die ihm in Gesprächen immer wieder begegnen – auch wenn er das ein oder andere wohl auch bestätigen müssen wird ;)

8. Von den Golden Twenties ins Dritte Reich — Wir spielen SECRET HITLER 

Samstag und Sonntag.

Die goldenen Zwanziger: Der Krieg ist endlich vorbei und aus den USA kommt zum ersten Mal gute Musik nach Europa. Doch in Deutschland läuft nicht alles rund: Die Weimarer Republik hat mit Reparationsforderungen, Hyperinflation, Ruhrbesetzung und all den anderen unschönen Dingen aus dem Geschichtsunterricht zu kämpfen. Diese Gelegenheit nutzt ein junger, talentfreier Maler aus Österreich, um mit seinen faschistischen Spießgesellen die Macht zu ergreifen. Nach und nach erlassen Präsidialkabinette, in denen verborgene Faschisten sitzen, faschistische Gesetze, die die Freiheit der Bürger einschränken. Gelingt es den liberalen Abgeordneten des Reichstags rechtzeitig, Hitler und die Faschisten zu entlarven, oder kann Hitler Reichskanzler werden und die Macht ergreifen? Ganz so lief die historische Machtergreifung der Nationalsozialisten natürlich nicht ab, jedoch sieht so eine Runde des Spiels Secret Hitler aus. Im Kurs wollen wir euch die Regeln des Spiels erklären, mit euch zusammen ein paar Runden spielen und dabei der inneren Logik des Spiels auf den Zahn fühlen und Strategien entwickeln — und natürlich Hitler entlarven, bevor er zum Reichskanzler gewählt wird.

Benjamin und Bernhard spielen nicht nur gerne Secret Hitler, sondern auch Werwolf, Diplomacy und diverse andere Spiele, bei denen sie sich auch außerhalb der Kurszeit auf eure Gesellschaft freuen. Solange sie nicht Secret Hitler spielen, finden sie Liberale cooler als Faschisten. Und sonst so: Benjamin studiert VWL, Bernhard Vorderasiatische Archäologie, weil er weiß, dass im Nahen Osten der Vorrat an Ruinen nie ausgehen wird.

9. Quantencomputer Programmieren 

Samstag und Sonntag.

Wir wollen und in diesem Kurs Quantencomputern von der praktischen Seite nähern. Einige Hersteller und Cloudanbieter haben bereits Miet-Quantencomputer im Angebot, die übrigen sind kurz davor. Dies sind sehr niederschwellige Angebote, die Quantencomputer für jedermann zugänglich machen.

Am Ende des Kurses werdet ihr * die logische Arbeitsweise von Quantencomputern und den Aufbau von Quantenprogrammiersprachen verstehen, sowie * zahlreiche kleinere Algorithmen programmiert und auf Simulatoren und echten Quantencomputern ausgeführt haben.

Als Vorkenntnisse benötigt ihr komplexe Zahlen und lineare Algebra etwa auf dem Niveau nach dem ersten Semester eines mathematisch-naturwissenschaftlichen oder Ingenieur-Studiums. (Die Begriffe Matrix, Zeilenvektor, Spaltenvektor, komplexe Konjugation, Basis, Transposition und Skalarprodukt sollten euch keine Angst machen.) Außerdem solltet ihr schon einmal in irgendeiner Sprache programmiert haben. (Die Begriffe Anweisung, Funktionsdefinition, Parameter, Datentyp, Rückgabewert, Schleife sollten euch keine Angst machen.)

Thomas hat 2008 im DFG-Transregioprogramm 12 „Symmetrien und Universalität in mesoskopischen System“ promoviert, in einem Fach, das damals als „reine Mathematik“ galt. Er war kürzlich verblüfft festzustellen, dass diese Themen wohl schon demnächst als „angewandte Mathematik“ eingestuft werden müssen.

Voraussetzungen: Ihr benötigt einen Rechner (Linux/Mac/Windows), der leistungsfähig genug ist, um gleichzeitig die Konferenzsoftware* auszuführen und in einem Browserfenster eine Webanwendung zu nutzen. Anleitung zur Installation von benötigter Software wird rechtzeitig vor dem Kurs bereitgestellt. Eine spezielle Vorbereitung oder die Ausarbeitung von Referaten sind nicht erforderlich. (Falls jemand sich für Spezialthemen interessiert und gerne ein Referat vorbereiten möchte, ist dies möglich, bitte rechtzeitig mit dem Kursleiter absprechen.)

10. Wahrheit im Wahnsinn? Erkenntnisse an den Grenzen des Bewusstseins. 

Samstag und Sonntag.

Carl Gustav Jung, der Schaffer der Tiefenpsychologie, sagte einmal: Die einzig übrige weltverändernde Kraft auf diesem Planeten ist der Mensch und wir verstehen nicht wie er funktioniert. Wir möchten uns dem widmen, was auch Jung studierte: Die Tiefe unseres Verstandes, dem Unterbewusstsein. Dabei werden wir einerseits permanente, andererseits temporäre Veränderungen des menschlichen Verstandes untersuchen. Permanente Veränderungen sind bei Psychotikern oder Schizophrenen zu beobachten. Leitfrage ist hier: Wurden diese Menschen wirklich verrückt, oder sind sie einfach nur anders und wir verstehen sie nicht? Temporäre Veränderungen umfassen Träume, Meditation oder auch LSD-Trips. Auch hier möchten wir herausfinden, ob in den Erscheinungen, die sich hier bieten, nicht Wahrheiten stecken, aus denen wir etwas lernen können.

Grundlegend im Kurs ist eine offene Haltung gegenüber Phänomenen wie dem was wir Wahnsinn nennen oder auch schamanischen Traditionen in Sibirien. Auch wir glauben nicht an Dämonen, dennoch wollen wir wissen, ob wir aus diesem Glauben nicht etwas lernen können!

11. Faszienation menschlicher Bewegungsapparat  

Samstag und Sonntag.

Wie kann man auf Eis laufen ohne auszurutschen? Wie kann man Rücken-, Knieprobleme oder mittelschwere Sportverletzungen selbst behandeln ohne OP? Wie können Liegestützen sowohl leichter als auch effektiver werden? Warum hilft der Akupressur-Punkt auf der Hand gegen Kopfschmerzen? Und was hilft am besten gegen Schluckauf?

Um diese und andere Fragen zu beantworten werden wir uns im Kurs mit der Anatomie und Funktionalität des menschlichen Bewegungsapparates auseinandersetzen. Dabei spielen die Myofaszialketten (k)eine tragende Rolle. Wir werden verstehen und spüren, wie man Bewegungen physiologisch ausführt. Dadurch spart man Energie, beugt Verletzungen vor und gewinnt an Körperkontrolle, sowie Ästhetik. Außerdem werden wir uns damit beschäftigen, wie verspannte Muskeln in völlig anderen Körperteilen Symptome hervorrufen können und wie man diese an wieder anderen Stellen behandeln kann.

Nach einer theoretischen Einführung werden wir das Erlernte an praktischen Übungen ausprobieren und auf diverse Bewegungen unserer und eurer Wahl anwenden (Sport, Alltagsbewegungen, Musizieren, etc.). Auch Entspannungseinheiten sollen nicht zu kurz kommen.

Wir wollen also keineswegs 656 Muskeln auswendig lernen, sondern viel mehr allgemeine Konzepte und funktionale Zusammenhänge besprechen, mit denen ihr euch Antworten auf eure individuellen Fragestellungen selbst herleiten könnt.

Dieser Kurs richtet sich an Interessierte aus allen Fachgebieten, die ihren Körper besser kennenlernen wollen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Tomy und Corinna haben Mathematik und Physik studiert und leben derzeit in Boston (USA). Sie sind aktive Volleyballer, Turniertänzer und Tanzsporttrainer und haben schon viel Erfahrung mit Verletzungen. Motiviert durch ihre Tanz-Trainer haben sie sich intensiv mit Bewegungsabläufen und der aktuellen Forschung dazu beschäftigt.

12. Stimmungssysteme – Was macht Schwingungen zum Wohlklang? 

Samstag und Sonntag.

Warum klingen manche Tonfrequenzen besser zusammen als andere? Warum hat die Tonleiter sieben Stufen und warum sind darin halbe und ganze Tonschritte? Warum sind Cis und Des auf dem Klavier der gleiche Ton, aber auf der Geige nicht?

Es geht also um die Quintessenz des westlichen Tonsystems und verschiedene Weisen, den Tönen Frequenzen zuzuordnen. Das erfordert Begriffe aus der Physik, wie Schwingungen, Obertöne und Schwebungen. Wir sprechen nicht über Rhythmen, aber über Logarithmen und auch ein wenig über Primzahlen. Wir ergründen, wie sich Stimmungssysteme und Harmonielehre der westlichen Musik gegenseitig beeinflussten und wie wir zu den derzeit üblichen irrationalen Verhältnissen gekommen sind. Eine Geschichte, die von Terzen kommt.

Für den Kurs muss man nichts wissen, was über die Mittelstufe hinausgeht. Noten lesen zu können und ein grundlegendes Verständnis für den Umgang mit Logarithmen sind hilfreich. Ein Notebook oder PC ist empfohlen, ein Instrument und gute Kopfhörer sind hilfreich, aber nicht notwendig.

Stefan hat keinerlei formale Qualifikation in der Mehrheit der betroffenen Fachrichtungen, abgesehen von seiner allgemeinen Hochschulreife. Er hat mehrere Instrumente erlernt und in diversen Chören gesungen. Während der Pandemie hatte er zu viel Zeit um Wikipedia zu lesen und dort fand er Antworten auf Fragen, die seit seiner Jugend in seinem Hinterkopf herumwaberten.

13. Shine bright like a diamond: Wie Du dafür sorgst, dass dir im richtigen Moment ein Licht aufgeht. 

Samstag und Sonntag.

Treffen Dich Geistesblitze auch oft an den unwahrscheinlichsten Orten? Geschäftsideen unter der Dusche, Buchtitel auf dem Klo, oder wie Archimedes in seiner Badewanne - Du kennst solche Geschichten bestimmt auch. Aber ist da eigentlich was dran? Mithilfe von Konzepten aus der Problemlösung und dem Produktdesign werden wir erarbeiten, wie wir kreative Denkprozesse gestalten können, ohne dabei unser Büro ins Bad verlegen zu müssen.

Eure Kursleiter: Jan Hobrock, Biochemiestudent im 6. Semester und Lucas Thieme, Medizinstudent im 9. Semester. Beide sind Soft-Skill-Trainer der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V.

14. In der Herzkammer der Demokratie - wie das Wahlrecht die Mechanismen der Macht prägt  

Samstag.

Du hast in letzter Zeit bemerkt, dass in den Medien ab und zu von einem bald platzenden Bundestag und einer (mehr schlechten als rechten) Reform die Rede war? Du erinnerst dich noch, dass du bei der letzten Bundestagswahl zwei Stimmen hattest? Du hast mit Entsetzen beobachtet, wie Donald Trump 2016 mit drei Millionen Stimmen weniger als seine Konkurrentin Hillary Clinton ins Weiße Haus einzog?

Der Schlüssel zu diesen Fragen liegt in einem der spannendsten politischen Themen überhaupt - nein, ich mache keine Scherze - dem Wahlrecht. Der spanische Kulturphilosoph Jose Ortega y Gasset sagte einst: „Das Heil der Demokratien, von welchem Typus und Rang sie immer seien, hängt von einer geringfügigen technischen Einzelheit ab: vom Wahlrecht. Alles andere ist sekundär.“ Wenn Du jetzt noch nicht aufgehört hast zu lesen, hast du den Wahlrechts-Geek-Test bestanden. Herzlichen Glückwunsch! Wenn du möchtest, werde ich Dir und euch einen kleinen Einblick geben in die wunderbare Welt des Wahlrechts und wie die Politik sie zu ihrem Vorteil zu nutzen versucht. Natürlich sprechen wir auch über die aktuelle Reform im Bundestag. Für Mathematiker besonders empfohlen!

Kurz zu mir: Ich habe nach meinem Abi 2016 begonnen, an der Staatswissenschaftlichen Fakultät der Uni Erfurt zu studieren. Da weder mein Jura- noch mein Politik-Dozent in ihren Veranstaltungen so richtig erklären konnten, was es denn nun genau mit dem blähenden Bundestag auf sich hat, habe ich mich selbst in das Thema reingefuchst. Mittlerweile habe ich zu dem Thema wissenschaftlich und auf Blogs verschiedene Artikel veröffentlicht und einen eigenen Reformvorschlag entwickelt. Ich würde fast mein Studium darauf verwetten, dass der Bundestag nach der Wahl dieses Jahr noch größer wird.

15. Universitäten als safer spaces - Lehre inklusiver gestalten 

Samstag und Sonntag.

Universitäten wollen Orte der Forschung und Wissenschaft, aber auch des Lehrens und Lernens sein, an denen nicht nur Faktenwissen vermittelt wird sondern auch Platz für die kritische Auseinandersetzung mit den Lehrinhalten ist. Für viele Studierende ist die Universität auch ein Ort, um Menschen mit gleichen Interessen kennen zu lernen und Freundschaften zu knüpfen. Andere wiederum machen an ihrer Universität weniger gute Erfahrungen: Sie werden rassistisch diskriminiert, zum Beispiel auf Grund ihrer Hautfarbe oder ihres Namens, müssen sich regelmäßig für ihre Geschlechtsidentität rechtfertigen oder mit ihrem Deadnamen ansprechen lassen, Kommentare zu ihrer Religion über sich ergehen lassen oder sich sogar zwischen Lehrveranstaltungen und religiösen Praktiken entscheiden, werden aus Gruppen ausgeschlossen, weil sie eine Neurodivergenz wie ADHS haben, jünger oder älter als die anderen Studierenden sind, oder schlicht weniger Geld auf dem Konto haben, oder sie können an Veranstaltungen wegen körperlichen Einschränkungen oder Sprachbarrieren nicht teilnehmen. In diesem Kurs wollen wir uns damit beschäftigen, wie Universitäten ein safer space für alle Studierenden werden können. Wir beginnen damit, eine Übersicht zu erstellen, welchen Diskriminierungen Studierende an der Universität eigentlich alles ausgesetzt sein können. Danach wollen wir uns mit zwei konkreten Beispielen, Rassismus und LGBTQAI+-Feindlichkeit etwas genauer auseinandersetzen und nicht nur verstehen, welche Formen diese Diskriminierungen eigentlich annehmen können, sondern auch welchen Beitrag wir alle leisten können, um akademische Lehre inklusiver zu gestalten - sowohl im Alltag in unserer Rolle als Studi oder Lehrperson, als auch systemisch in der studentischen und akademischen Selbstverwaltung.

Voraussetzung für den Kurs ist nur die Bereitschaft, sich theoretisch und praktisch mit inklusiverer Lehre zu beschäftigen; Schüler:innen und Studis sind ebenso willkommen wie Menschen, die selbst bereits Lehrverantwortung tragen. Am ersten Kurstag soll es kurze Inputvorträge von euch geben. Gebt bitte dafür bei der Anmeldung bereits an, für welche Themen ihr euch interessieren würdet. Eine List von Themenvorschlägen findet ihr hier <tinyurl.com/InklusiveLehre>. Ihr dürft aber auch gerne eigene Themenvorschläge eintragen.

Jost und Maike haben beide den akademischen Lehrbetrieb sowohl als Studierende in Deutschland als auch im Ausland kennen gelernt. Neuerdings haben beide die Perspektive gewechselt und stehen nun selbst an der (digitalen) Tafel. In diesem Zuge beschäftigen sie sich gerade viel mit der Frage, wie sie nicht nur fachlich und methodisch gute Veranstaltungen organisieren können, sondern auch einen inklusiveren Lernraum schaffen können.

16. Der Ernährungskurs: Ceno ergo cogito – Ich esse, also denke ich 

Samstag und Sonntag.

Zu viel Fett und zu viel Zucker in der Ernährung kann Schaden anrichten. Das ist längst bekannt. Doch was bringt sowohl Gesundheit als auch Genuss? Dieser Kurs ermöglicht es euch, euch der Qualität eurer Ernährung bewusst zu werden und sie ggfs. zu verbessern. Zunächst sollen hauptsächlich die Makronährstoffe sowie ihre empfohlene Quantität und Qualität vorgestellt werden. Danach fokussieren wir unterschiedliche Arten der Energiebereitstellung im Körper. Abschließend werden wir exemplarische Ernährungspläne- und weisen genau unter die Lupe nehmen und auch eigene Erfahrungen mit unserer Ernährung austauschen können. Über jemanden, der gerne ein Kurzreferat hält, würden wir uns sehr freuen und halten daher Themen und Materialien bereit. Ansonsten reicht eure rege und aktive Teilnahme völlig aus.

Tagsüber ist Hans als Designer tätig, abends gibt er beim Hochschulsport Köln Fitness-, Bodycombat-, Pilates- und Yogakurse. Anna unterrichtet tagsüber Latein, Deutsch und Politik, bevor auch sie abends beim Hochschulsport schwitzt. Beide haben eine Ausbildung zum Ernährungsberater absolviert.

99. Orgas 

Samstag und Sonntag.

Orgas